Ist kreatives Schreiben nur etwas für Autorinnen?

von | 17. Apr. 25 | Cozy Writing, Kreatives Schreiben

„Kreatives Schreiben? Ach, das ist doch was für Menschen, die Bücher schreiben.“
Diesen Satz höre ich oft –
und lange habe ich ihn auch selbst geglaubt.

Als wäre kreatives Schreiben etwas,
das man nur darf, wenn man ein Buch schreiben will.
Wenn man Veröffentlichung plant, Preise gewinnen oder Geschichten veröffentlichen möchte.

Aber was ist, wenn du einfach nur gerne schreibst?
Wenn du gerne mit Worten spielst, Erinnerungen festhältst,
Bilder in Gedanken verwandelst –
nur für dich?

Muss Schreiben immer ein Ziel haben?
Oder darf es einfach da sein – wie ein Spaziergang im Kopf, ein kleiner Moment auf Papier?

Ich habe 2010 Kreatives Schreiben studiert.
Und obwohl ich bis heute keine Romane schreibe,
ist das Schreiben aus meinem Leben nicht wegzudenken.
Warum – das erzähle ich dir ein andermal im Artikel: „Warum ich Kreatives Schreiben studiert habe und trotzdem keine Romane schreibe“)

Heute geht es um dich.
Und um die Frage, ob du „kreativ schreiben darfst“, auch wenn du gar keine Autorin bist.

Die Antwort ist: Ja. Du darfst.

Was kreatives Schreiben klassisch bedeutet

Wenn man den Begriff „kreatives Schreiben“ hört, denken viele zuerst an Autorenseminare, Schreibschulen, Romane oder Gedichtbände.
Und ja – in der klassischen Definition ist kreatives Schreiben oft genau das:

✒️ literarisches Schreiben
✒️ Geschichten erfinden
✒️ Texte gestalten mit dem Ziel, sie zu veröffentlichen

Es geht um Figuren, Plot, Stil, Erzählperspektive.
Um Schreibhandwerk und Feinschliff.
Um Workshops, Schreibgruppen – und manchmal auch um Kritik, Feedback, Überarbeitung.

Viele Studiengänge, wie meiner damals im Jahr 2010, vermitteln genau das:
wie man Texte entwickelt, lektoriert, veröffentlicht.
Es war spannend – aber auch ernst.
Strukturiert. Zielorientiert.

Und das ist vollkommen okay.
Wenn du ein Buch schreiben willst, ist das ein wertvoller Weg.

Aber:

Das heißt nicht, dass kreatives Schreiben nur das ist.
Und schon gar nicht, dass du „kreativ schreiben musst, um zu veröffentlichen“.

Es gibt auch einen anderen Weg.
Einen spielerischen, offenen, leichten.

Was viele über kreatives Schreiben denken – und warum das abschrecken kann

„Ich bin doch keine Autorin.“
„Ich hab ja gar keine Idee für eine Geschichte.“
„Ich kann das nicht – mir fällt nie was ein.“

Viele Menschen glauben, kreatives Schreiben sei nur etwas für andere:
Für die mit viel Fantasie. Für die mit Talent. Für die, die irgendwann mal ein Buch schreiben wollen.

Und gleichzeitig spüren sie:
Eigentlich würde ich gern schreiben.
Nicht unbedingt für die große Bühne – sondern einfach so. Für sich. Zum Abschalten. Zum Spüren. Zum Spielen.

Aber dieses große Wort „kreatives Schreiben“ steht dazwischen.

Und oft wirkt es wie ein Schild: „Zutritt nur für Autorinnen und Sprachgenies.“

Dabei stimmt das nicht.
Du brauchst keine Romanidee. Keine Schreibausbildung. Kein Ziel.
Du darfst einfach Lust auf Worte haben –
auf Bilder im Kopf, kleine Szenen, auf Sätze, die nur dir gehören.

Visual Journaling – Schreiben mit Bildern und Skizzenbuch

Warum kreatives Schreiben für alle da ist

Kreatives Schreiben beginnt nicht mit einer Idee für einen Roman.
Es beginnt mit einem Satz.
Mit einem Bild im Kopf.
Mit einer Erinnerung, einem Gedanken, einer Fantasie.

Vielleicht schreibst du über ein Café, das du gesehen hast.
Vielleicht denkst du dir eine Figur aus, die deinem Tag eine neue Wendung gibt.
Vielleicht beschreibst du einfach den Regen –
und plötzlich bist du mittendrin in einer kleinen Szene.

Kreatives Schreiben heißt: Du darfst ausprobieren.
Ohne Ziel. Ohne Plan. Ohne Anspruch.

Es darf alltäglich sein.
Leicht.
Spontan.

Es darf aus dir heraus entstehen –
und wieder verschwinden.
Du musst es nicht überarbeiten. Nicht jemandem zeigen. Nicht perfektionieren.

Du darfst schreiben, weil es dir Freude macht.
Weil es dich trägt. Oder überrascht. Oder einfach gut tut.

Und genau dort beginnt der Weg zu Cozy Writing
kreativ, aber ohne Druck.
spielerisch, aber ehrlich.
frei, aber ganz bei dir.

Wenn du wissen willst, wie das aussehen kann, lies gern weiter im Artikel: Kreatives Schreiben für Anfänger – aber cozy

Kreatives Schreiben für dich

Kreatives Schreiben ist kein geschützter Raum für „die, die das richtig können“.
Es ist offen. Lebendig. Und es gehört auch dir.

Ob du Geschichten erfindest, Szenen ausmalst oder einfach spielerisch mit Worten umgehst –
du brauchst kein Ziel, um loszuschreiben.
Nur ein kleines bisschen Neugier.

Und wenn du dir wünschst, in das kreative Schreiben sanft einzusteigen –
mit ersten Impulsen, ohne Druck –
dann findest du im nächsten Artikel genau das:

👉 Kreatives Schreiben für Anfänger – aber cozy

Vielleicht schreibst du keine Bücher.
Aber vielleicht schreibst du Sätze,
die etwas in dir bewegen.

Und das ist mehr als genug.

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