Ich will schreiben – aber ich hab Angst, dass es jemand liest
„Ich würde ja gern schreiben … aber ich hab Angst, dass es jemand liest.“
Vielleicht hast du das gedacht. Vielleicht sogar laut gesagt.
Und vielleicht war da sofort dieses ungute Gefühl im Bauch –
als hättest du etwas Persönliches preisgegeben,
noch bevor du überhaupt etwas geschrieben hast.
Denn Schreiben macht etwas sichtbar.
Nicht nur auf dem Papier –
sondern auch in dir.
Und genau das macht es so schön.
Und manchmal auch so schwer.
Die Vorstellung, dass jemand deine Worte liest,
kann sich anfühlen wie ein offenes Fenster,
durch das jemand direkt in dein Inneres blickt.
Aber weißt du was?
Du darfst schreiben.
Auch, wenn niemand es jemals lesen soll.
Gerade dann.
Warum diese Angst so normal ist – und woher sie kommt
Wenn du schreibst, zeigst du etwas von dir.
Vielleicht eine Erinnerung.
Ein Gefühl, das du sonst nicht aussprichst.
Eine Fantasie, die niemand kennt.
Und auch wenn du den Stift nur für dich bewegst –
ein Teil in dir fragt vielleicht leise:
Was, wenn das jemand liest?
Was, wenn ich mich damit zeige – und jemand es nicht versteht?
Diese Angst ist ganz menschlich.
Denn Schreiben macht verletzlich.
Nicht, weil es falsch ist –
sondern weil es echt ist.
Vielleicht hast du einmal etwas Persönliches gezeigt –
und wurdest ausgelacht.
Nicht ernst genommen.
Oder deine Worte wurden aus dem Zusammenhang gerissen.
Vielleicht wurde dir gesagt:
„Das schreibt man nicht.“
„So darfst du nicht fühlen.“
„Was, wenn das jemand liest?“
Oder jemand hat dein Vertrauen verletzt.
In dein Tagebuch geschaut.
Dein Notizheft gelesen.
Worte gefunden, die nicht für sie oder ihn gedacht waren.
Und plötzlich war das Schreiben nicht mehr sicher.
Oft geht es bei der Angst nicht um „jemand“.
Sondern um eine bestimmte Person.
Vielleicht aus deiner Familie.
Vielleicht ein Partner. Eine Freundin.
Manchmal sogar dein Kind.
Dann stellt sich die Frage:
Kann ich mit dieser Person reden?
Kann ich sagen: „Das ist mein Raum. Das gehört nur mir.“
Nicht immer.
Aber manchmal ja.
Und allein das zu wissen, kann etwas verändern.

Wenn die Angst eine bestimmte Person betrifft – und wie du darüber sprechen kannst
Diese Angst ist leise, aber konkret.
Und sie kann dich davon abhalten, überhaupt anzufangen.
Nicht, weil du nicht schreiben willst –
sondern weil du nicht weißt, wie du deinen Raum schützen kannst.
Vielleicht schreibst du heimlich.
Vielleicht versteckst du dein Heft.
Oder du schreibst nur digital, mit Passwort, mit Tarnordner.
Aber vielleicht möchtest du auch etwas sagen.
Etwas, das klarmacht: Das hier ist meins.
So könntest du beginnen – ganz ruhig, ganz klar:
-
„Ich schreibe, weil es mir guttut. Und ich brauche, dass das niemand liest.“
-
„Was ich schreibe, ist nicht gegen dich. Aber es ist auch nicht für dich gedacht.“
-
„Ich muss mich nicht erklären. Ich brauche einfach einen Ort, an dem ich nur für mich bin.“
Manchmal reicht das.
Manchmal braucht es Wiederholung.
Manchmal braucht es Mut.
Und manchmal geht es nicht.
Dann darfst du dich anders schützen.
Aber du darfst immer deinen Schreibraum haben.
Cozy Writing ist genau dafür da:
Ein Ort, an dem du du sein darfst –
ohne Verteidigung. Ohne Erklärung. Ohne Fremdblick.

Wie du mit der Angst umgehen kannst – ganz praktisch
Auch wenn du weißt, dass du schreiben darfst –
die Angst verschwindet nicht immer sofort.
Und das muss sie auch nicht.
Du darfst Wege finden, die dir helfen, dich sicher zu fühlen.
Wege, die klein sind. Alltagstauglich. Und ganz in deinem Tempo.
💻 1. Schreib digital – und schütze deinen Raum
Erstelle dir einen Ordner auf deinem Laptop oder Handy.
Gib ihm einen neutralen Namen oder sichere ihn mit einem Passwort.
Ein Ort, der nur dir gehört.
📔 2. Finde einen Platz nur für dein Heft
Ob ein Fach in deinem Nachttisch, eine Schublade oder eine kleine Box –
manchmal reicht ein fester Platz, der signalisiert: „Das hier ist meins.“
💬 3. Sprich mit der Person, die deine Angst auslöst
Du darfst sagen:
„Ich schreibe, weil es mir guttut – nicht, weil ich etwas verstecken will.“
„Das ist mein Raum. Ich brauche, dass er geschützt bleibt.“
Es geht nicht um Misstrauen.
Es geht um Vertrauen in dich.
Und das ist erst der Anfang.
Wenn du Lust hast, noch mehr Möglichkeiten zu entdecken,
wie du dein Schreiben schützen kannst – ganz praktisch, dann schau in den Artikel:
💡Mein Cozy Tipp: Schreib einen Zettel – nur für dich
Wenn dich die Angst blockiert, versuch’s mit einem kleinen Trick:
Schreib heute nicht in dein schönes Notizbuch.
Nimm einfach einen Zettel. Einen, den du notfalls zerreißen kannst.
Nur ein paar Zeilen. Ein Gedanke. Ein Gefühl.
Du musst ihn nicht behalten. Du musst ihn niemandem zeigen.
Aber vielleicht spürst du beim Schreiben:
„Ich darf das. Es gehört mir.“
Vielleicht willst du es versuchen…
Schreiben darf sicher sein.
Ganz für dich.
Ohne Publikum. Ohne Bewertung.
Du darfst schreiben,
auch wenn es niemand lesen soll.
Gerade dann.
Und wenn du ein bisschen Begleitung suchst –
Impulse, wo du vielelicht gar nichtt über dich schreiben musst, wie die Geschichtenspuren –
dann findest du hier dein kostenloses Heft:
7 Tage Schreibzeit – Gratis als Dankeschön
Vielleicht wartest du nicht auf Mut.
Sondern auf Erlaubnis.
Hier ist sie. 🤎
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