Warum ich Kreatives Schreiben studiert habe – und trotzdem keine Romane schreibe
„Du hast Kreatives Schreiben studiert? Und… was schreibst du so?“
Diese Frage kam oft.
Und meistens wurde sie begleitet von einem erwartungsvollen Blick –
als müsste da jetzt ein Verlag, ein Buchtitel, eine Veröffentlichung kommen.
Aber ich habe keine Romanidee.
Ich habe kein Manuskript in der Schublade.
Ich habe nicht mal den Wunsch, irgendwann den großen Text zu schreiben.
Und weißt du was?
Das ist okay.
Ich liebe das Schreiben.
Aber nicht, um damit etwas zu erreichen.
Sondern, weil es mich begleitet. Berührt. Bewegt.
Weil es mein Raum ist. Mein Ausdruck. Mein Ankommen.
Was ich aus dem Studium mitgenommen habe, ist nicht der Weg zum fertigen Buch –
sondern die tiefe, leise Erkenntnis:
Schreiben muss nichts werden.
Es darf einfach da sein.
Was ich vom Studium „Kreatives Schreiben“ erwartet habe – und was ich gelernt habe
Als ich 2010 mein Studium im Kreativen Schreiben begann,
hatte ich kein festes Ziel – aber viele Vorstellungen.
Ich wollte lernen, wie gute Texte entstehen.
Wie Geschichten aufgebaut sind. Wie Sprache funktioniert.
Und ich wollte endlich richtig schreiben, vielleicht sogar mal einen Roman.
Was ich fand, war viel Handwerk:
Dramaturgie, Stilmittel, Schreibtechniken.
Es ging um Figurenentwicklung, Spannungsbögen, Perspektive.
Und natürlich: ums Veröffentlichen.
Es war spannend.
Aber auch fordernd.
Und manchmal eng.
Denn je mehr ich über das Schreiben „lernen“ sollte,
desto mehr entfernte ich mich von dem,
was ich am Schreiben eigentlich liebte:
das Fließen lassen, das ungeplante Entstehen, das Unfertige.
Das Schreiben, das nicht auf ein Ziel zuläuft – sondern in einen Moment hinein.
Ich merkte:
Ich schreibe gern.
Aber nicht so.
Nicht auf Knopfdruck. Nicht mit Absicht. Nicht für ein Publikum.
Und genau da begann mein eigener Weg.

Warum ich weiter schreiben wollte – aber auf meine Weise
Ich habe kreatives Schreiben studiert.
Aber nicht, weil ich dann Autorin sein wollte.
Sondern weil ich etwas gesucht – und etwas anderes gefunden hatte.
Ich habe gelernt, wie man Geschichten baut.
Aber gespürt, dass ich meine nicht bauen will.
Ich wollte das Schreiben nicht aufgeben.
Aber ich wollte es auch nicht mehr verbiegen.
Ich wollte es zurückholen – in meinen Alltag.
In meinen eigenen Ton. In mein Tempo.
Ohne Erwartungen.
Ohne Exposé.
Ohne das Gefühl, dass ein Text nur dann zählt, wenn jemand anderes ihn liest.
Was blieb, war etwas viel Wertvolleres:
Ein Stift.
Ein paar Minuten am Morgen oder am Abend.
Ein leeres Blatt – und die Freiheit, nicht alles wissen zu müssen.

Was Schreiben heute für mich bedeutet
Heute schreibe ich nicht, um etwas zu erreichen.
Ich schreibe, um zu spüren, was schon da ist.
Ich schreibe, weil Worte mir helfen, langsamer zu werden.
Klarer. Mehr bei mir.
Manchmal schreibe ich kleine Szenen.
Manchmal nur einen Satz.
Manchmal Fragen, auf die ich keine Antwort brauche.
Ich schreibe nicht für ein Publikum.
Nicht für einen Verlag.
Nicht für den nächsten großen Text.
Ich schreibe, weil es mir guttut.
Und weil ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die genau dieses Schreiben braucht.
Deshalb gibt es Cozy Writing.
Weil Schreiben ein Raum sein darf.
Nicht für Leistung. Sondern für Leben.
Für Erinnerungen, Gedanken, Bilder und kleine Zeilen,
die einfach entstehen – und einfach reichen.
👉 Wenn du wissen willst, warum kreatives Schreiben nicht nur etwas für Autorinnen ist,
findest du hier den passenden Artikel:
Ist kreatives Schreiben nur für Autorinnen?
Vielleicht hast du heute Lust bekommen, etwas aufzuschreiben…
Vielleicht schreibst du auch gern.
Oder würdest es gern – traust dich aber nicht so recht.
Weil du denkst, du müsstest erst „gut“ schreiben.
Oder wissen, worauf du hinauswillst.
Aber Schreiben darf auch einfach ein Anfang sein.
Ein kleines Ritual.
Eine Art, bei dir zu sein.
Ohne Anspruch. Ohne Richtung. Ohne „muss“.
Du darfst schreiben, auch wenn kein Buch daraus wird.
Auch wenn du keine Romane planst.
Auch wenn du einfach nur Lust auf Worte hast.
Und wenn du dir ein bisschen Begleitung dabei wünschst –
mit Impulsen, die dich sanft ins Schreiben führen –
dann findest du hier vielleicht deinen Einstieg:
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