Der Weg des Schreibens – von der Kindheit bis ins Heute
Als Kind hast du vielleicht einfach geschrieben.
Ohne zu wissen, ob es „gut“ war.
Ohne Ziel. Ohne Bewertung.
Nur mit Stift und Fantasie.
Ein Satz führte zum nächsten.
Ein Brief an dich selbst. Eine Geschichte, die du nie zu Ende erzählen musstest.
Schreiben war Spielen – mit Worten.
Und dann?
Kam irgendwann dieser Moment,
in dem dein Schreiben anders angeschaut wurde.
Mit rotem Stift. Mit Noten. Mit Regeln.
Plötzlich gab es ein Richtig.
Und ein Falsch.
Und du hast gelernt: Schreiben ist etwas, das beurteilt wird.
Nicht mehr etwas, das einfach da sein darf.
Aber was, wenn du heute zurückgehst?
Nicht in die Schulzeit –
sondern in das Gefühl von damals:
Schreiben, weil du es gern getan hast.
Wie sich Schreiben in der Kindheit anfühlt
Als Kind war Schreiben keine Aufgabe.
Es war Ausdruck.
Ein Spiel mit Buchstaben,
ein Geheimgedicht im Schulheft,
ein selbst ausgedachter Brief an eine Figur aus deinem Kopf.
Du hast geschrieben, weil du Lust hattest.
Nicht, weil du etwas beweisen musstest.
Niemand hat gefragt, ob das „Sinn macht“.
Oder ob deine Worte „literarisch wertvoll“ sind.
Es war einfach deins.
Und das hat gereicht.
Vielleicht hast du dir Geschichten ausgedacht,
die sich wie kleine Abenteuer angefühlt haben.
Vielleicht hast du dein Tagebuch wie eine Freundin behandelt –
ehrlich, vertraut, unzensiert.
Und vielleicht warst du dem Schreiben damals näher,
als du heute denkst.

Der Bruch – warum Schreiben plötzlich bewertet wird
Irgendwann verändert sich etwas.
Das Schreiben, das vorher ganz dir gehörte,
wird zum Schulstoff.
Zum Aufsatz. Zur Aufgabe. Zur Note.
Deine Worte werden gelesen –
nicht mit Herz, sondern mit Rotstift.
Plötzlich zählt nicht mehr, was du sagen willst,
sondern wie du es formulierst.
Ob du „richtig“ schreibst.
Ob dein Text logisch ist.
Ob er jemand anderem gefällt.
Und irgendwann lernst du,
dass deine Sprache nicht einfach fließen darf.
Sondern sich anpassen muss.
Vielleicht hast du dann aufgehört, Dinge zu schreiben,
die nicht „gut“ genug klangen.
Vielleicht hast du Texte begonnen – und gleich wieder durchgestrichen.
Vielleicht hast du dich gefragt:
„Darf ich das überhaupt so schreiben?“
Und genau da passiert er oft:
der Bruch zwischen dir und deinem Schreiben.
Aber vielleicht war er nie ganz endgültig.
Vielleicht wartet dein Schreiben nur darauf,
dass du es wieder befreist.

Wie sich Schreiben als Erwachsene anfühlt – heute, im Alltag
Heute schreiben wir fast ständig.
E-Mails. Einkaufszettel. To-do-Listen.
Formulare. Kommentare. Kurznachrichten.
Wir schreiben schnell.
Klar. Zweckmäßig.
Meist für andere.
Schreiben ist im Alltag oft Mittel zum Zweck –
aber kein Raum mehr für uns selbst.
Wir denken beim Schreiben an den nächsten Schritt:
Abhaken. Organisieren. Reagieren.
Aber selten: „Was bewegt mich eigentlich gerade?“
Vielleicht schreibst du täglich –
und vermisst trotzdem das Gefühl, wirklich zu schreiben.
Nicht, um zu erinnern.
Sondern um dich zu erinnern – an dich selbst.
Denn irgendwo auf dem Weg vom Schulaufsatz zur Arbeitsmail
hat sich das andere Schreiben verloren:
das, das niemand liest.
Das, das dich meint.
Das, das nicht funktionieren muss.
Was Schreiben heute wieder sein darf – und wie du es zurückholen kannst
Was wäre,
wenn Schreiben heute wieder das sein dürfte,
was es einmal war?
Ein Spiel mit Sprache.
Ein Moment mit dir selbst.
Ein kleiner Ort zum Innehalten.
Du musst nicht zurück in die Kindheit –
aber du darfst dich erinnern, wie es sich angefühlt hat,
einfach zu schreiben.
Ohne Publikum.
Ohne Plan.
Ohne jemandem gefallen zu müssen.
Vielleicht beginnst du mit einem Satz,
der keine Funktion hat.
Einem Gedanken,
der nicht auf eine Liste gehört.
Du darfst schreiben,
nur weil du etwas fühlst.
Oder nichts.
Weil du neugierig bist.
Oder müde.
Du darfst dir dein Schreiben zurückholen.
Nicht als To-do –
sondern als Zuhause.
💡 Mein Cozy-Tipp:
Du darfst wieder so schreiben wie früher –
nicht um etwas zu leisten, sondern um bei dir zu landen.
Vielleicht war Schreiben früher leichter.
Und vielleicht fühlt es sich heute weit weg an.
Aber es ist nicht verloren.
Es wartet nur auf dich –
zwischen deinen Gedanken,
in einem Moment, der still genug ist,
um wieder zu beginnen.
Du musst nicht wissen, wie es geht.
Du darfst einfach anfangen.
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